WIR-SIND-BOES!

 

Sehr geehrte Damen und Herren Abgeordnete des Deutschen Bundestages,

Sehr geehrte Frau Ministerin für Arbeit und Soziales,

Sehr geehrter Herr Bundespräsident,

Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin,

 

am 26.08.2015 sind Sie, Frau Merkel, gewiss nicht allein zur Heldin von durch Krieg und großer Not Vertrieben erkoren worden, denn Sie äußerten sich unter anderem wie folgt:

"Es gibt keine Toleranz gegenüber denen, die die Würde anderer Menschen infrage stellen. Es gibt keine Toleranz gegenüber denen, die nicht bereit sind, zu helfen, wo rechtlich und menschlich Hilfe geboten ist." (Quelle: http://www.n-tv.de/politik/Dank-an-jene-die-den-Hass-ertragen-article15800046.html)

 

Allein mir fehlt der Glaube, dass Sie, sofern Ihnen die Gleichheit aller Menschen ebenfalls heilig ist, ernst gemeint haben, was Sie wie vorstehend zitiert verlautbart hatten.

 

Wie kann es angesichts Ihrer hoffentlich wohl ernst gemeinten Worte sein, dass der exemplarisch für eine große Anzahl von Benachteiligten stehende und sich an Stelle dieser Zahl Menschen in der Öffentlichkeit zeigende Herr Ralph Boes durch eine staatliche Einrichtung, welche sozial unterstützende Funktion hat, ihn und viele andere Menschen in diesem Land ganz im Gegenteil dazu nötigt, seine Würde komplett aufzugeben, indem man ihm sämtliche finanziellen Mittel zur Begleichung von Kosten für das Lebensnotwendigste (Unterkunft, Ernährung, soziale und kulturelle Teilhabe) vorenthält? Was muss man einem Menschen dieses Landes vorwerfen können, ihm solch eine Strafmaßnahme aufzubürden?

 

Glauben Sie angesichts dieser im Zuge der seit 2005 begonnen Agenda 2010 und der damit einhergegangenen monströsen, so genannten Hartz IV-Gesetzgebung des SGB II tatsächlich daran, dass es keine Toleranz gegenüber denen (allen oder speziell ausgesuchten Menschen?) gibt, welche die Würde anderer Menschen infrage stellen? Habe ich etwas falsch verstanden, als ich einst gelernt hatte, dass die Würde des Menschen im Grundgesetz dieses Landes festgeschrieben und unumstößlich und unverletzlich sind oder handelte es sich dabei um ein Missverständnis? Angesichts Ihrer Worte gegenüber der Öffentlichkeit unserer Gesellschaft am 26.08.2015 glaubte ich mich darin bestätigt, alles richtig verstanden zu haben, als man im Gesellschaftskundeunterricht über die Inhalte unseres Grundgesetzes und über deren Aufgabe vor allem die Würde eines jeden Menschen zu schützen. Gibt es Ihrer Ansicht nach Ausnahmen von diesem durch das Grundgesetz zugesicherten Schutz der Würde eines jeden Menschen.

 

Angesichts dessen, was durch die zivile Courage Herrn Ralph Boes‘ sich in der Öffentlichkeit für viele Entwürdigte stehend, die jedoch weder Kraft noch  Mut noch einen Schimmer Hoffnung mehr haben und sich aus dem sozialen und öffentlichen Leben vollkommen zurückgezogen haben, immer deutlicher zeigt, kann ich nur schwerlich glauben, dass Ihre Worte bedeuten, was sie jedem Menschen dem Inhalt nach verstehen machen. Sollen die Leute aber bloß glauben, dass Ihre Worte bedeuten, was sie auszudrücken Inhalt begreifen? In diesem Falle steht dem das Beispiel der Behandlung von Menschen nach der Hartz IV-Gesetzgebung (Sanktionierungen nach dem SGB II aber auch im SGB III) konträr gegenüber, d.h. Ihren Worten fehlen entsprechende tatsächliche Inhalte. Friedrich Wilhelm Nietzsche äußerte seinerzeit einmal, „Der Lügner gebraucht die gültigen Bezeichnungen, die Worte, um das Unwirkliche als wirklich erscheinen zu machen; …“ (Quelle: Über Wahrheit und Lüge im außermoralischen Sinne / http://gutenberg.spiegel.de/buch/uber-wahrheit-und-luge-im-aussermoralischen-sinne-3243/1).

 

Ich möchte noch immer nicht glauben, und ich will noch nicht die Hoffnung aufgeben, dass Sie willentlich etwas Unwirkliches als wirklich bloß erscheinen zu machen beabsichtigen in Ihrer so wichtigen und verantwortungsvollen Position. Von daher bitte ich Sie auch im Namen aller neuen Mitbürger dieses Landes, denen Sie mit ihren Worten freundlicherweise Mut zu machen gewiss beabsichtigten, keinen Menschen dieses Landes zu enttäuschen.

Ich zähle auf Ihre christliche und die Werte unseres Grundgesetzes schätzende Achtung a l l e n Menschen gegenüber und sehe Ihrem  positiven Einsatz in dem für Viele stehenden Falle von Herrn Ralph Boes entgegen.

Ich danke Ihnen, sehr geehrte Damen und Herren Abgeordnete des Deutschen Bundestages, sehr geehrte Frau Ministerin für Arbeit und Soziales, sehr geehrter Herr Bundespräsident, sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin, für Ihre Aufmerksamkeit und verbleibe in guter Hoffnung und dem Glauben an die wirkende Tatsächlichkeit Ihrer Worte vom 26.08.2015.

 

Mit freundlichen Grüßen


Es gibt derzeit, Frau Merkel, viele Missstände, in diesem Zusammenhang möchte ich gerne von Ihnen wissen, wie passen diese Menschenrechtsverletzungen - die auf Hartz IV Reformen zurückzuführen sind, mit dem Grundgesetz und Ihrem Amtseid ,,Ich schwöre, dass ich meine Kraft dem Wohle des deutschen Volkes widmen, seinen Nutzen mehren, Schaden von ihm wenden, (...) zusammen? Bitte, informieren Sie sich gerne selbst und handeln sie schnell: http://bbg-presse.blogspot.de/2012/11/hungern-per-gesetz.... www.grundrechte-brandbrief.de Ein Zitat von Ihnen lautet: ,,Der Staat muss fördern und darf nicht einschränken. In diesem Sinne muss er Gärtner sein und nicht Zaun. Wir sollten den Menschen zutrauen, dass sie sich engagieren und Verantwortung übernehmen wollen’’. (Angela Merkel) In der Hoffnung dass Sie Ihre Menschlichkeit und Ihre politische Macht nicht einer asozialen Marktkonformen-Demokratie unterordnen, und Sie zu Ihren o.g. Aussagen stehen, sowie die Aktion von Herrn Ralph Boes – der die Lebensbedingungen der Hatz IV betroffenen widerspiegelt zur Kenntnis nehmen, und darauf mit all Ihrer politischen Kraft das hungern in unserem Land verhindern und Menschenwürdig reagieren, verbleibe ich.

Mit freundlichen Grüßen M. F.

PS: Wir Menschen können ohne Nahrung, Unterkunft oder Anerkennung einige Zeit – Überleben. Was wir Menschen aber nicht ertragen können, ist der Schmerz der die Ungerechtigkeit in einem Rechtsstaat mit sich bringt. Deshalb wenden sich Menschen in ihrem Leid gegen Ungerechtigkeit, um Gerechtigkeit zu erfahren. Sie stellen sich den Sanktionen, um die Ungerechtigkeit die damit einhergeht offen zu legen. http://www.direktzurkanzlerin.de/

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